Zielstellung

Mein Selbstverständnis als Beraterin und Therapeutin beruht auf dem humanistischen Menschenbild in der Psychologie und schöpft sich aus der systemischen Perspektive für Beratung und Therapie.

Vom ersten Gespräch an gestalten sich meine Arbeit und die Formen des Austausches und der Begegnung auf der Basis konsequenter Lösungsorientierung und in Respekt und Wertschätzung des jeweiligen Menschen und seiner Systeme, in denen er sich bewegt. Meine Arbeit ist geprägt von der tiefen Überzeugung, dass die Menschen und ihre Systeme selbst ihre Lösungen in sich tragen.

Zielstellung meiner beraterischen wie therapeutischen Arbeit ist es, Sie als Ratsuchende und Betroffene zu befähigen, Ihre Perspektive auf die jeweilig belastende Situation zu weiten und neue Möglichkeiten der Bewertung und des Handelns zu entdecken: um neue, mehr hilfreiche Lösungen für die verschiedenen Schwierigkeiten, Probleme und belastenden Lebensumstände zu finden, Gesundheit zu fördern und Ihre Lebenswirklichkeit mit größerer Zufriedenheit gestalten zu können.

Grundannahme und systemischer Ansatz

Der systemische Ansatz für Beratung und Therapie geht hervor aus modernen Konzepten systemtheoretischer Wissenschaft. Der Mensch wird dabei immer zugleich als ein biologisches und soziales Wesen betrachtet.

Für das Verständnis des einzelnen Menschen in seiner Besonderheit und Individualität und, um psychische Störungen angemessen verstehen zu können, rückt die systemische Perspektive die dynamischen Wechselwirkungen zwischen den biologischen und psychischen Eigenschaften einerseits und den sozialen Bedingungen des Lebens andererseits in den Mittelpunkt der Betrachtung.
(vgl. Rotthaus, Wilhelm: “Was heißt systemisch?”. In: dgsf.org. Stand vom 12.10.2011)

Systemische Beratung und Therapie geht also der Frage nach:
Wer ? ist Wie?  und Warum?  macht ein bestimmtes Verhalten oder ein “Leiden” in diesem System, zu diesem Zeitpunkt und in diesen Zusammenhängen SINN – letztlich für alle Beteiligten?
Beziehungsweise: Was wäre STATTDESSEN hilfreicher?

3 Ebenen systemischen Arbeitens - Settings

Aus der systemischen Perspektive hinsichtlich der Wechselwirkungen der biologischen, psychischen und sozialen Anteile eines Systems aufeinander und miteinander ergeben sich drei Ebenen der Arbeit und des Verständnisses von Systemen.

1. Ebene - Individuum


Die erste Ebene ist die des Individuums mit seinen innerpsychischen Zusammenhängen. Hier eröffnet die systemische Perspektive die Möglichkeit, mit den einzelnen Anteilen eines Menschen zu arbeiten und sie neu zueinander in Beziehung zu setzen, denn jedes einzelne Individuum ist als Ganzes mehr als nur die Summe
seiner Teile.

2. Ebene - Individuum und Beziehungen


Auf der zweiten Ebene geht es um die Beziehungen und das Bezogensein der einzelnen Mitglieder eines Kernsystems – etwa des Systems Familie- aufeinander.
Systemisches Arbeiten ermöglicht jedem Einzelnen, sich im Kontext seiner Beziehungen zu begreifen und - für alle - Kommunikation und Verständigung in veränderter Weise zu bahnen.

3. Ebene - Eingebundenheit von Individuum und Familie in den sozialen Kontext


Die dritte Ebene betrifft die Eingebundenheit des Individuums bzw. des Subsystems Familie in größere Bezugseinheiten, wie die etwa die der erweiterten Familie und Verwandtschaft, sowie die Beziehungen zu nahen gesellschaftlich-sozialen Zusammenhängen wie etwa Kindergarten, Schule oder Arbeitsstelle.
Die systemische Perspektive bietet an, sich und seinen Bezugsrahmen ins Verhältnis zum sozialen Kontext zu setzen und nach gegenseitiger Verständigung und Veränderung zu suchen.

Es ergibt sich systemisches Arbeiten in unterschiedlichen Zusammensetzungen:

  • Systemische Einzelberatung und -therapie
  • Systemische Paar- und Familientherapie /-beratung
  • Arbeit in und mit dem erweiterten Familiensystem: Mehrgenerationenperspektive, Arbeit mit Patchworkfamilien und getrennt lebenden Eltern

Die Wahl der entsprechenden Beratung bzw. Therapie gestaltet sich in Absprache mit den Ratsuchenden flexibel und jeweils angepasst an die Fragestellungen und Inhalte im Prozessverlauf. Grundsätzlich immer mitgedacht ist jedoch die Eingebundenheit des einzelnen Anliegens in die umgebenden Zusammenhänge und Beziehungen.

Beratung versus Therapie

Die Abgrenzung von Beratung vs. Therapie wird kontrovers diskutiert, da es hier immer auch Verwischungen und Überschneidungen gab und geben wird.

Für meine therapeutische Praxis beziehe ich mich auf die Ausführungen zweier führender systemischer Autoren und Therapeuten (Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer) und setze keine grundsätzlichen theoretischen oder methodischen Unterschiede zwischen systemischer Beratung und systemischer Therapie.
Für meine Arbeit unterscheide ich systemische Therapie und Beratung folgendermaßen:

Systemische Beratung

als ein zeitlich eng umgrenzter Prozess, welcher Unterstützung geben soll, das eigene Potential besser zu erschließen sowie zur Entwicklung von gezielten Lösungen zu konkreten, abgegrenzten Fragen. Dabei wird immer wieder auch auf therapeutische und heilende Faktoren hingewiesen.

Systemische Therapie

(griech. Heilbehandlung) als ein heilender/ heilkundlicher Prozess zur Bewältigung psychischen Leidens über einen bestimmten zeitlichen Verlauf mit einer vertieften und nachhaltig reflektierten Hypothesengenerierung, lösungs- und ressourcenaktivierender Arbeit sowie einer ausführlichen Zielorientierung.

Je nach Anliegen, Auftrag und Zielstellung gestalten sich die Prozesse eher als beraterisch - problemzentriert und
eng umgrenzt oder mehr prozesshaft und vertieft therapeutisch.
Der entsprechende Rahmen der gemeinsamen Arbeit wird in einem unverbindlichen Vorgespräch gemeinsam erörtert und vertraglich vereinbart; für ein Beratungsanliegen sind das in der Regel zunächst 2-5 Sitzungen.
(Familien-) therapeutische Themen sind oftmals mit 8-10 Sitzungen erfolgreich in Entwicklung gekommen.
siehe auch: Meine Leistungen/Formales

Philosophie & Methoden

Systemische Familien- und Paartherapie geht grundsätzlich davon aus, dass nicht ein Familienmitglied bzw. ein Partner “krank” oder “gestört” ist, sondern der sogenannte “Index-Patient” oder “Symptomträger” zeigt an, dass etwas im Zusammenspiel, im Zusammenwirken der Teile im Ungleichgewicht ist.
Damit ist “verrücktes Verhalten” keineswegs nur Ausdruck innerseelischer Konflikte, sondern letztlich passende Reaktion im Zusammenhang mit den Umweltbedingungen, bspw. der Familienstruktur.

Grundlegendes Arbeitsmittel für Beratung und Therapie ist für mich der öffnende Dialog zu den individuellen Problemsichten und Hypothesen einerseits sowie den durchaus auch gegebenen Ressourcen und familieneigenen Lösungserfahrungen und -ideen andererseits. Weiterhin arbeite ich mit ganzheitlich-symbolischen Methoden, wie etwa mit dem Familiengenogramm oder am Lebensfluss, sowie auch mit der Familienskulptur, um die Bewegung und Kraft in den erlebten Beziehungen erfahrbarer zu machen. Zudem nutze ich Methoden, die aus der Hypnotherapie abgeleitet sind.